• Medientyp: Artikel
  • Nachgewiesen in: Sächsische Bibliografie
  • Titel: Stadt - Land - Schloss : zum Einfluß äußerer Bedingungen auf die Struktur barocker Kirchenkantaten
  • Beteiligte: Ahrens, Christian [VerfasserIn]; Langrock, Klaus [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2012
  • Erschienen in: Musik und kulturelle Identität ; Bd. 2: Symposien B ; (2012), Seite 712-720
  • Sprache: Deutsch
  • Schlagwörter: Mügeln > Kantoreigesellschaft > Archiv > Musikhandschrift > Kantate
  • Beschreibung: Aufgrund der Auswertung von rund 430 Kantaten der mitteldeutschen Komponisten Johann Theodor Roemhildt, Hofkapellmeister in Merseburg, und Gottfried Heinrich Stölzel, Hofkapellmeister in Gotha, wird der Frage nachgegangen, ob sich im Hinblick auf die lokale Bestimmung der Werke Unterschiede feststellen lassen. Es werden jeweils die Roemhildt-Kantaten der beiden Danziger Kirchen miteinander und mit den Kantaten aus Mücheln und Mügeln verglichen. Zudem wird überprüft, ob und inwieweit Unterschiede oder Parallelen zu den in Sondershausen überlieferten Stölzel-Kantaten bestehen. Dabei wird zunächst die jeweilige formale Anlage unter Berücksichtigung von Gesamtanlage und Satzfolge sowie der instrumentalen Einleitungssätze (Sonate) untersucht, bevor auf die Besetzung sowohl hinsichtlich des Instrumentariums als auch der Vokalbesetzung eingegangen wird. Zusammenfassend wird festgestellt, dass nur teilweise signifikante Unterschiede in den betrachteten Kantaten existieren, die unmittelbar aus deren Bestimmung für den städtischen, dörflichen oder höfischen Bereich resultieren. Viele Besonderheiten scheinen auf spezielle lokale Gegebenheiten zurückzugehen, die nicht direkt in sozial-politischen oder theologischen Eigenheiten der drei Bestimmungsräume gründen, deren Ursachen sich jedoch einer plausiblen Erklärung entziehen. Zwei Ergebnisse, die den Klischeevorstellungen widersprechen, werden hervorgehoben: Zum einen die Tatsache, dass der Anteil an Blechbläsern in den höfischen Kantaten deutlich geringer ist als in den dörflichen oder auch den Danziger Kantaten ausfiel. Zum anderen die relative Konstanz und Einheitlichkeit (in Bezug auf Besetzung und formale Anlage) jener Kantaten, die für den Hof bestimmt waren. Das lässt den Schluss zu, dass das höfische und dörfliche Publikum eine gewisse Einheitlichkeit zu schätzen wusste. Der Tendenz zur Standardisierung in diesen Kantaten steht die Vielfalt des Danziger Kantaten-Korpus gegenüber, sowohl im Hinblick auf den Besetzungsreichtum als auch auf die stark kontrastierenden Satztypen sowie auf das konzertierende Prinzip. Dass im Übrigen die Stärke der Ensembles (in Vokal- und Instrumentalbesetzung) in Danzig größer gewesen sein muss als bislang angenommen und als man generell für den dörflichen Bereich unterstellen kann, beweisen die zahlreich überlieferten Ripienostimmen. (Beatrix Obal) (BMS)
  • Anmerkungen: Literaturangaben. - Betr. auch das Kantoreiarchiv Mügeln (Sachsen)