Description:
Durch die Porträts einzelner Personen und durch die Beschreibung von gesellschaftlichen Prozessen und Institutionen wird das politisch zerrissene Land lebendig geschildert. (Joachim Bahler)
Die Autorin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lateinamerika-Institut in Berlin und für sie ist dieses Buch "Produkt einer Art Liebesgeschichte", die aus längeren Aufenthalten in Mexiko und intensiver Beschäftigung, auch etlichen wissenschaftlichen Publikationen, mit diesem bevölkerungsreichsten spanischsprachigen Land herrührt. Diese "Liebe" führt aber nicht zu der sprichwörtlich daraus folgenden Blindheit, sondern im Gegenteil zu einer Schärfe des Urteils, die dieses Buch - soweit ich sehe - zum Besten macht, was seit Längerem über die aktuelle - sogar für Lateinamerika - äußerst undurchsichtigen politischen Situation erschienen ist. Die Zerrissenheit des Landes, das seit Jahren durch den Terror der Drogenmafia erschüttert wird, zwischen Modernität und Tradition, zwischen bitterster Armut und immensem Wohlstand wird durch den Wechsel aus Nah- und Fernsicht, durch die Porträts einzelner Personen und bedeutsamer Persönlichkeiten und durch die Beschreibung von gesellschaftlichen Prozessen und Institutionen transparent. Gute chronologische politische Geschichte, sparsam gesetzte, aber gute Fotos. (2) (Joachim Bahler)