Beschreibung:
Leben und Werk eines der bekanntesten Komponisten des 20. Jahrhunderts (Susanne Brandt)
Mit der neu über Hanns Eisler erschienen Biografie (die letzten Angebote zum Thema wurden in den 1970er und 1980er Jahren gemacht, daher kein nennenswerter Vergleichstitel im Katalog) unternimmt die Autorin den Versuch, sein Leben und Werk gut lesbar und zugleich gründlich recherchiert gegenüber zu stellen. Wie Eislers Leben selbst, das von einem lebenslangen Kampf um eine politische Kunst und Musik für die Arbeiterklasse und durch die erzwungenen Jahre im Exil geprägt war, so wirkt auch Friederike Wißmanns Buch wie eine lebensgroß und spannungsreich angelegte Montage, in der sich die vielen Brüche seines Weges abzeichnen - nicht lückenlos in der Würdigung aller Facetten seines Schaffens, wohl aber in den wichtigsten Phasen vollständig und differenziert dargestellt. Wie er zeitlebens nie zur Ruhe kam und immer den Eindruck eines Menschen auf Reisen machte, der nur einen vorüber gehenden und provisorischen Aufenthalt nimmt, so scheint auch Eislers musikalisches Werk von einer ständigen Aufbruchsstimmung geprägt zu sein. Daraus entwirft das Buch das Portrait eines faszinierenden Mannes, eines Komponisten und musikalischen Revolutionärs, der aufgrund seiner politischen Einstellung uns seiner jüdischen Wurzeln, für die er sich nie wirklich interessiert hatte, verfolgt wurde und emigrieren musste und mit Kompositionen zum Tonfilm "Kuhle Wampe", dem Einheitsfrontlied, Kammermusiken und Bühnenwerken zu den bekanntesten Komponisten des 20. Jahrhunderts gehört. Sein 50. Todestag im September dieses Jahres wird von einer größeren Aufmerksamkeit in den Medien begleitet sein, so dass die Präsenz dieses Buches in Büchereien ab mittlerer Größe für den Musikliteraturbestand eine wichtige Ergänzung bedeutet. Zeittafel, Biografie, Sach- und Personenregister und die kompletten Texte seiner Lieder machen das Buch auch für den Musikunterricht in der Oberstufe gut und gezielt nutzbar. (Susanne Brandt)