Anmerkungen:
Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
Literaturverzeichnis: Seite 290-297
Beschreibung:
Rezension: Analyse der gegenwärtigen explosiven Lage südlich des Mittelmeers und im Nahen Osten mit detailliert ausformulierten Strategieempfehlungen für einen radikalen Politikwechsel im Westen, vor allem der EU, vor deren Haustür sich die Lage zuspitzt.In Fortführung von "Arabisches Beben" (ID-A 24/18) und übereinstimmend mit G. Kepel: "Chaos" (ID-B 42/19) und K. El-Gawhary: "Repression und Rebellion" (ID-A 43/20) sieht der FAZ-Korrespondent, Islamwissenschaftler und langjähriger Kenner der Region die Hauptursachen in willkürlichen Grenzziehungen am Ende der Kolonialzeit und der vom Westen in der Folge bis heute praktizierten Politik des Wegsehens, einer Pax autocratica, die Potentaten mittels Waffenexporten gegen Stabilitätsgarantie im Amt stützt. Vor unserer Haustür ist die Lage in den Staaten entlang des Mittelmeers bis in die Levante explosiv, zwei Staaten sind bereits kollabiert: Syrien und Irak. Covid hat die Lage weiter destabilisiert: Bei wachsender Bevölkerung liegt die Wirtschaft am Boden, es fehlt an Bildung, Gesundheitsvorsorge, handwerklichen Betrieben, islamistischer Terror ist Alltag. Es brauche eine Art Marshallplan Europas als Ausdruck eines neuen Politikstils zur Verbesserung der sozioökonomischen Bedingungen, geknüpft an Reformen, intelligente Investitionen, Aufbau mittelständischer Betriebe. - Aktuell, mahnend, ohne Alarmismus. (2) Claudia Niebel