• Medientyp: Buch; Hochschulschrift
  • Titel: Rechte Zeitverhältnisse : eine soziologische Analyse von Endzeitvorstellungen im Rechtspopulismus
  • Beteiligte: Rhein, Philipp [VerfasserIn]
  • Körperschaft: Eberhard Karls Universität Tübingen ; Campus Verlag
  • Erschienen: Frankfurt; New York: Campus Verlag, [2023]
  • Umfang: 397 Seiten; Diagramme; 21.3 cm x 14 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783593517506; 3593517507
  • Verlags-, Produktions- oder Bestellnummern: Sonstige Nummer: 51750
  • RVK-Notation: MS 4710 : Nationalsozialismus, Faschismus, Rechtsradikalismus
    MG 15388 : Sonstige Einzelfragen
  • Schlagwörter: Deutschland > Rechtspopulismus > Wähler > Alternative für Deutschland > Zeitwahrnehmung > Zukunftserwartung > Machtverlust > Moderne > Desintegration
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Eberhard Karls Universität Tübingen, 2022
  • Anmerkungen: Literaturverzeichnis: Seite [369]-397
  • Beschreibung: Die antidemokratischen Bedrohungen der Gegenwart und ihr sichtbarster Ausdruck, der erstarkte Rechtspopulismus, sind Verarbeitungsformen einer Krise gesellschaftlicher Zeitverhältnisse. Anhand ausführlicher Interviews mit AfD-Wähler:innen zeigt Philipp Rhein, inwiefern im Rechtspopulismus eine kollektive "Verlustwut" der Spätmoderne verarbeitet wird, in der "Normalität" abhandengekommen, Krise zum Dauerzustand und Zukunft zum Bedrohungsszenario geworden ist. AfD-Wähler*innen reagieren nicht mit nostalgischer Vergangenheitsorientierung, sondern mit Endzeitdystopien und Kairos. Das macht den Rechtspopulismus zu einer Bedrohung für die Demokratie: Weil er Symptom einer Zeitkrise unserer Gegenwartsgesellschaft ist, gelingt es ihm trotz oder gerade wegen seiner destruktiven, postfaktischen und konzeptarmen Aufstellung erfolgreich zu sein.

    Kapitel 4 trägt den Titel "Zwischen Selbstviktimisierung und Selbstelitisierung. Rechtspopulistische Sinntypen". Eine derartige Deutung scheint fragwürdig, da "Selbstviktimiserung" und "Selbstelitisierung" ein übliches biografisches Muster bei Menschen ist. Dieses lässt sich in allen Gesellschaftsschichten und politischen Richtungen finden. Zudem begreift sich in der Postmoderne jede und jeder als diskriminiert. Aufgrund zahlreicher ideologischer und medialer Aufbereitungen von "Opferrolle" und "Elitenrolle" werden bereits diese Begriffe gesellschaftlich entleert. - Insofern müssen die Thesen des Buches sehr kritisch diskutiert werden.

Exemplare

(0)
  • Fällig am: 08.07.2024
  • Status: Ausgeliehen, Vormerken möglich