• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Frakturen überwinden : neuer Lokalismus als Heuristik und Instrument zur produktiven Konfliktbearbeitung?
  • Paralleltitel: Bridging fractures : new localism as heuristic and means to productively transform cnflicts?
  • Beteiligte: Domann, Valentin [VerfasserIn]; Nuissl, Henning [VerfasserIn]; Schmiz, Antonie [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2023
  • Erschienen in: Raumforschung und Raumordnung ; 81(2023), 5, Seite 557-571
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.14512/rur.1675
  • ISSN: 1869-4179
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Neuer Lokalismus ; Agonismus ; Konfliktbearbeitung ; Verkehr ; Migration ; New Localism ; Agonism ; Conflict Management ; Traffic ; Aufsatz in Zeitschrift
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Literaturverzeichnis: Seite 568-571
    Zusammenfassung in englischer Sprache
  • Beschreibung: Eine Kernthese der agonistischen Demokratietheorie besagt, dass eine frakturierte Gesellschaft, um als plurale Demokratie zu funktionieren, Räume der Auseinandersetzung benötigt, in denen widerstreitende Positionen nachvollzogen und verhandelt werden können und in denen ein deliberativer Austausch stattfindet. Diejenigen (professionellen) Akteure, die gesellschaftliche Konflikte - etwa im Bereich der räumlichen Planung - bearbeiten, sind insofern angehalten, solche Diskursräume zu identifizieren und zu nutzen, um Antagonismen hin zu Agonismen zu transformieren. Vor diesem Hintergrund diskutiert dieser Beitrag, inwiefern lokalistische Diskurse und Praktiken solche Diskursräume zu eröffnen vermögen. Hierfür wird ein Schema zur Einordnung unterschiedlicher Ausprägungen des Neuen Lokalismus entwickelt und anhand zweier kontrastierender Fallstudien erprobt. In einen Fall wird die Bedeutung des Neuen Lokalismus im Rahmen eines migrationsbezogenen Konfliktes im ländlichen Raum rekonstruiert, im anderen Fall anhand eines Konflikts um Verkehrsberuhigung in einem urbanen Quartier. Dabei wird beispielhaft und konkret aufgezeigt, wie lokalistische Diskurse und Praktiken dazu beitragen, Gesprächsfähigkeit zwischen lokalen Opponentinnen und Opponenten herzustellen und temporären Konsens zu stiften, aber auch, wie sie exkludierende Positionen verschleiern und zu Anschlussfähigkeit vor Ort verhelfen.

    According to agonistic democracy theory, conflict is key for the functioning of plural democracies. In particular in ‘fractured’ societies, deliberative spaces in which adversary positions can be recognized and negotiated, serve as important arenas where antagonisms can be transformed into agonisms. Professionals dealing with conflicts between different interest groups - for instance in the field of spatial planning - are therefore challenged to identify appropriate "spaces" for debate. Against this background, this paper discusses the extent to which localist discourses and practices can facilitate such spaces. For this purpose, we introduce a scheme for classifying different manifestations of New Localism. This scheme is unpacked and discussed by means of two contrasting case studies that reconstruct notions of New Localism based on a migration-related conflict in a rural area and on a conflict about traffic calming in an urban neighbourhood. Thereby we show how localist discourses and practices can contribute to establishing common symbolic spaces and temporary conflictual consensus, but also to concealing and normalizing exclusionary positions in small-scale conflicts.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang
  • Rechte-/Nutzungshinweise: Namensnennung (CC BY)