Beschreibung:
Da J. Spyri (1827-1901) alle autobiographischen Zeugnisse verbrannte, folgt der Autor ihrem Hinweis, daß "Stücke einer Selbstbiographie in dichterischer Freiheit da und dort in ihren Werken" zu finden seien. So wird aus ihren 49 Prosawerken sowie zahlreichen Zeitquellen eine Art Selbstbiographie rekonstruiert, die das Leben der Eltern und Großeltern, der weit verzweigten Familie, des Ehemannes und Sohnes sowie der Freunde mit einbezieht. Wie J. S. jahrzehntelang unzählige Briefe schreibt, um ihre Einsamkeit neben dem vielbeschäftigten Ehemann zu überwinden, wie sie erst spät dann jedoch "Selbsterlebtes und - erlittenes" in ihren Erzählungen reflektiert und literarisch zu bewältigen sucht, wie Schreiben für sie zur "Überlebenshilfe" wird, welche "Projektionsfiguren" sie gestaltet, ist facettenreich und überzeugend belegt. Mit Anmerkungs- und Literaturverzeichnis. (2) (Renate Breithaupt)