Beschreibung:
Autonomie und Kontrolle sind zentrale Merkmale intermediärer regulativer Institutionen, die als arbeitsteilige und zeitstabile Organisationen die ihnen jeweils zugeordnete gesellschaftlichen Teilbereiche kontrollieren bzw. steuern. Obwohl solche Institutionen in pluralistisch verfaßten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften aufgrund ihrer Sachkompetenz und ihrer ausgeprägten Handlungsdiskretion über ein nicht zu unterschätzendes politisches Einflußpotential verfügen, fristen sie – von wenigen Ausnahmen abgsehen – innerhalb der Sozialwissenschaften nach wie vor ein Schattendasein. Dieser Sammelband ist ein erster Schritt zur Aufarbeitung dieses Forschungsdefizites. Im Mittelpunkt stehen dabei die Institutionen der öffentlichen Finanzkontrolle, der öffentlichen Wirtschaftsprüfung und des Zentralbankwesens, die gemäß der Forschungskonzeption des Autorenkollektivs sowohl unter dem Aspekt ihrer Entwicklungsgeschichte als auch ihrer aktuellen Funktions- und Wirkungsstrukturen dargestellt werden. Intention des Herausgebers ist es, anknüpfend an die finanzsoziologischen Ansätze der Weimarer Zeit, die Diskussion um eine problemadäquate Politische Soziologie des Finanz- und Steuerstaates durch die Einbeziehung der institutionellen Komponente neu zu beleben.