Beschreibung:
Das Buch versucht, mit einem Missverständnis der Kunstgeschichte aufzuräumen: Der Einfluss des so genannten "Primitivismus" auf die Kunst des 20. Jahrhunderts wurde (und wird bis heute weitgehend) vor allem unter formprägenden Gesichtspunkten rezipiert. Noch 1984 fand in New York eine große Ausstellung zum Thema statt, die rein formalistisch argumentierte. Der Autor verlässt derart "eurozentristische" Positionen und bemüht sich, in eine Zweipoligkeit des Verhältnisses der modernen und der primitiven Kunst vorzudringen, die das Wissen um die Wirkungsprinzipien der magischen Objekte einerseits und die Paradigmenwechsel im Denken der modernen Künstler andererseits berücksichtigt. Wer so differenziert vorgeht, verlässt die einfachen Erklärungsstrukturen und vermag in der kunstgeschichtlichen Betrachung auch die feineren Nuancen herauszuarbeiten. Für Fachleute ein wichtiger Beitrag zur Kunst des 20. Jahrhunderts. (3) (Bettina Scheurer)