Beschreibung:
Als Optimist denke ich, dass in jeder öffentlichen Bibliothek eine Monographie zur Fotogeschichte vorhanden ist. Zumindest als Grundinformation der DuMont-Schnellkurs von W. Baatz (BA 9/97), vielleicht der sehr fundierte B. Newhall (zuletzt BA 9/98) oder in großen Systemen die schwergewichtige "Neue Geschichte der Fotografie" (BA 6/99). Alle haben ihre eigene Zielgruppe und alle haben den Mangel, dass sie Anfang der 90er-Jahre enden, als die Fotografie in den Kanon der Schönen Künste gleichrangig aufgenommen wurde, gleichzeitig aber ihre "Glaubwürdigkeit" verlor. Der ausgewiesene Kenner des Fotomediums hat in seiner anspruchsvoll konzipierten, essayartig strukturierten und durch seine Diktion eher für Studenten und Lehrer geeigneten Arbeit gerade diesen Aspekt im Auge. Zwar referiert auch er bekannte Daten der letzten 165 Jahre Fotografie und legt kleinformatige, weithin bekannte Beispielbilder vor, immer wieder aber spiegelt er den jeweiligen Zustand des Mediums auch kunstwissenschaftlich und medienkritisch und geht so über die bekannten Titel hinaus. (3) (Klaus-Peter Preußger)