In seinem viel beachteten Erstling "Sie haben es doch gut gemeint" (BA 11/03) hat der Luzerner Psychotherapeut eine neue Sicht über die Entstehung depressiven Erlebens und Handelns präsentiert, wonach die Familienkonstellation und die Erziehungsstile maßgeblichen Einfluss haben auf die Entwicklung und Manifestation depressiver Verhaltensmuster. Schlüsselbegriffe dabei sind: Überforderung, Erschöpfung, Brüchigkeit. Nun folgen Vorschläge, die zum Ausstieg aus der Depression hilfreich sein können. Untermauert durch Betroffenenberichte aus seiner Praxis, fasst Giger-Bütler zunächst noch einmal komprimiert seine Sicht der Herausbildung einer Depression zusammen, um dann gerade aus den sowohl die Psyche wie den Körper über Gebühr belastenden Faktoren eine Strategie für den Ausstieg aus der Depression abzuleiten. Es hört sich angesichts der üblichen Therapiemaßnahmen so unspektakulär an, wenn der Autor mit der "nötigen Penetranz" darauf pocht, dass der depressive Mensch einen Weg gehen müsse, der ihn nicht überfordert, sondern wieder zu sich führt und ihm damit wieder Sicherheit und Vertrauen vermittelt. (2)