Beschreibung:
Anhand von Beispielen aus Gesellschaft, Justiz, Religion und Politik zeigt der Autor, dass unreflektierter Umgang mit der Toleranz oft zu absurden Ergebnissen führt. (Klaus Hohlfeld)
Dem Publizisten, der oft für den "Spiegel" schreibt, gelingt es immer wieder (zuletzt BA 12/06), mit provozierenden Thesen die Aufmerksamkeit auf brisante Fragen zu richten - so auch hier. Es geht um die geforderte Toleranz, um ihren Missbrauch und ihre Kehrseiten. Anhand einer Überfülle von Beispielen aus Justiz, Religion, Innen- und Außenpolitik, die mal mehr, mal weniger überzeugen, zeigt der Autor auf, dass "Toleranz" zwar ein hehrer Begriff ist, bei konsequenter Anwendung aber auch das Gegenteil des Gewünschten bewirken könne. So wird angeprangert, welch absurde Folgen es geben könne, wenn etwa gegenüber Gewalt, Terror oder religiöser Abkapselung Toleranz geübt werde, oder wenn "Gutmenschen" im Justizbereich eher Interesse an Tätern als an Opfern finden würden. Problematisch wird es, wenn im Bereich der Politik Toleranz als Zeichen von Schwäche gesehen werden muss. Ein Buch, das bei kritischer Lektüre durchaus für die Problematik von Toleranz und ihrer Anwendung sensibilisieren kann. (2)