Beschreibung:
Wenn eine Schriftstellerin aus ihrem gewohnten Leben fällt und Mutter wird, liest sich die Arbeit des sich neu Erfindens, selbst die Wochenbettdepression poetisch. So bei der auch bei uns bekannten türkischen Autorin (Jahrgang 1971; BA 7/04; 6/05; 4/07; 11/08), die auf dem Weg der Klärung ihres Kinderwunsches mitnimmt "ins Tal der Babys und in den Bücherwald". Mühelos zwischen Entsprechendem in östlicher und westlicher Literatur wandernd sucht sie nach ihrer persönlichen Lösung der Vereinbarkeit von Schriftstellerei und Mutterschaft. Ihre Konflikte, innere Zerrissenheit und Vielschichtigkeit überträgt sie auf ihren "inneren Harem", hier ganz real agierende kleine "Fingerfrauen", die in einem Chor dissonanter Stimmen um Vorherrschaft ihrer jeweiligen Themen kämpfen. Sie sind "Mama Milchreis, Frau von Derwisch, Miss Intellektuell und die anderen Frauen" des Untertitels. Wer dieser literarischen Annäherung ans Muttersein folgen kann, dürfte mit Genuss in die fantastische Parallelwelt der "Däumelinchen" eintauchen - vermutlich jedoch ist das ein eher kleinerer Teil mutterwilliger Frauen vor 40