Beschreibung:
Der Begriff der Denkfigur, so stieg Bohde ein, ermögliche eine Perspektive, die helfe, die Fachgeschichte mit der Wissenschaftsgeschichte zu verbinden und darüber hinaus mit der politischen Geschichte und Kulturgeschichte ihrer Zeit. Bohde definierte Denkfiguren weiter als Denkmodelle, die weit unterhalb einer ausgefeilten Theorie stünden, Leitmetaphern, Vokabeln, die für einen bestimmten historischen Moment Plausibilität gewinnen, in aller Munde sind, Schul- und Fachgrenzen durchdringen, nie definiert werden müssten. Sie seien Kristallisationspunkte des Diskurses. Die "Gestalt" identifiziert sie als einen solchen Kristallisationspunkt des Diskurses in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gestalt meine weit mehr als Form und verweise auf einen naturhaften, aber auch ästhetischen Schöpfungsprozess. Gestalt werde zent-raler Begriff, aber auch Wert in der Biologie, der Psychologie, der Philosophie, der Rassenkunde und eben auch der Kunstgeschichte