Informationen zur Aufzeichnung:
Interpr.: Dominik Susteck, Orgel der Kunst-Station Sankt Peter Köln. - Aufn.: 4/2012
Anmerkungen:
P-Jahr: 2012
Text des Beih. dt., engl
Beschreibung:
>>Er war einer der wenigen Komponisten in der DDR, die wirklich massiv unter dem System gelitten haben: Jörg Herchet wurde 1969 das Staatsexamen verweigert, er musste sich als Hilfskraft im Buchhandel durchschlagen, wurde nicht Mitglied im Komponistenverband und bekam somit auch keine staatlichen Kompositionsaufträge. Dafür gab es ideologische wie ästhetische Gründe: Herchets Schaffen ist stark religiös geprägt und war zugleich an seriellen Strukturen orientiert. Erst 1992, nach der Wende, wurde Jörg Herchet rehabilitiert und zum Kompositionsprofessor nach Dresden berufen. Sein Werk steht wie ein erratischer Monolith in der Landschaft der Neuen Musik: sperrig, komplex in der Struktur, auf spirituelle Inhalte bezogen, aber nicht ohne weiteres zugänglich. Gerade das macht ihn faszinierend für Dominik Susteck, seit 2007 als Organist an der Kunststation St. Peter in Köln und damit Herr über ein großartiges Instrument, das speziell für die Bedürfnisse der zeitgenössischen Musik entwickelt wurde. Für Susteck ist gerade Herchets Komposition 1 für Orgel ein Meilenstein der modernen Musik. Hinter dem schlichten Titel verbirgt sich ein pausenloses, 45-minütiges Mammutstück, das sich hintergründig auf die biblischen Seligpreisungen bezieht. In Sustecks Interpretation wird daraus ein farbenreiches, spannendes Klangdrama<< (BR-Klassik, 22. Juli 2013)