• Medientyp: E-Book; Hochschulschrift
  • Titel: Vergleich einer ultraschallgesteuerten Nervenblockade des Nervus femoralis und des Nervus ischiadicus mit einer Epiduralanästhesie bei orthopädischen Eingriffen an der Hintergliedmaße von Katzen und Hunden
  • Beteiligte: Arnholz, Mareike Kristin [VerfasserIn]; Kästner, Sabine [AkademischeR BetreuerIn]
  • Erschienen: Hannover: Tierärztliche Hochschule Hannover, 2017
  • Umfang: 1 Online-Ressource (103 Seiten, 4.600 KB)
  • Sprache: Deutsch
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Orthopädische Chirurgie > Epiduralanästhesie > Nervenblockade > Hintere Gliedmaßen > Hund > Katze
  • Entstehung:
  • Hochschulschrift: Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover, 2017
  • Anmerkungen: Zusammenfassungen in deutscher und englischer Sprache
  • Beschreibung: Ziel der vorliegenden Studie war der Vergleich von Epiduralanästhesie und ultraschallgesteuerter Nervenblockade bezüglich ihrer analgetischen Effektivität, der klinischen Anwendbarkeit sowie deren Nebenwirkungen bei orthopädischen Eingriffen der Hintergliedmaße an Hunden und Katzen. An der randomisierten, prospektiven, geblindeten, klinischen Studie nahmen 22 Hunde und 12 Katzen der ASA Stufen (American Society of Anesthesiologists) I und II teil, die einen orthopädischen Eingriff an der Hintergliedmaße ab dem distalen Drittel der Länge des Femurs erhielten. Den Tieren wurde 0,5 mg/kg Bupivacainhydrochlorid (0,5 %) und 0,1 mg/kg Morphinsulfat (1 %) epidural (EPI, Epidural) oder perineural (LA, Nervenblock) verabreicht. Intraoperativ wurden die Herzfrequenz, Atemfrequenz, der mittlere arterielle Blutdruck (MAP), die endexspiratorische Isoflurankonzentration und die Anzahl der benötigten zusätzlichen Fentanylboli (5 µg/kg) als Bedarfsanalgesie protokolliert. Der prä- und postoperative Schmerzgrad wurde zur Stunde 0, 2, 4, 6, 12 und 24 post Extubation beim Hund anhand der Kurzform der Glasgow Composite Measure Pain Scale (GCMPS) gemessen. Bei den Katzen erfolgte die Evaluierung anhand einer multimodalen Composite Scale nach BRONDANI et al. (2011). Bei Überschreitung des Schwellenwertes (Hund: 6 %, Katze: 33 %) wurde eine Bedarfsanalgesie intravenös verabreicht (Methadon: Hund 0,2 mg/kg, Katze: 0,1 mg/kg). Zusätzlich wurde die Zeit bis zum ersten Urinabsatz festgehalten sowie das Auftreten von Ataxien protokolliert. Zur statistischen Auswertung wurden das SAS Softwareprogramm (Statistical Analysis System, Version 9.3) verwendet. Zur Beurteilung der Datenverteilung kam Kolmogorov-Smirnov-Test und die visuelle Beurteilung der Q-Q-Plots der Modellresiduen zur Anwendung. Der Datenvergleich erfolgte mit Wilcoxon-Rangsummentests, 1- und 2-faktorieller ANOVA und der Chi-Quadrat-Test. Als signifikant galt p<0,05. Die Abbildungen wurden mittels GraphPad Prism (4.03) erstellt. Der MAP der Gruppe EPI war in der Hundegruppe durchgehend signifikant niedriger als der der Gruppe LA (p= 0,0421). Intra operationem wurde innerhalb der Gruppe EPI im Mittel ein MAP von 86,6 ± 8,7 mmHg erreicht, bei Gruppe LA lag dieser bei 111,2 ± 11,2 mmHg. Postoperativ erreichte Gruppe EPI im Mittel 95,2 ± 13,1 mmHg und Gruppe LA 119,3 ± 18,2 mmHg. Innerhalb der Hundegruppe ergaben sich keine weiteren signifikanten Unterschiede. Urinretention oder anhaltende motorische Dysfunktion wurden nicht beobachtet. Innerhalb der Katzengruppe unterschied sich die mittlere Herzfrequenz zwischen den Gruppen signifikant (p= 0,015). Während des intraoperativen Intervalls war die mittlere Herzfrequenz der Gruppe Nervenblock bis zur Extubation insgesamt höher (Mittelwert Epidural 130 ± 40 Schläge/min, Nervenblock: 141 ± 38 Schläge/min). Postoperativ war die Herzfrequenz der Gruppe Epidural signifikant höher als die der Gruppe Nervenblock (Epidural: 169 ± 37 Schläge/min; Nervenblock 132 ± 26 Schläge/min). Die ultraschallgesteuerte Nervenblockade des Nervus femoralis und des Nervus ischiadicus garantieren eine zur Epiduralanästhesie gleichwertige perioperative Analgesie. Die Unterschiede des MAP innerhalb der Hundegruppe sowie bezüglich der Herzfrequenz innerhalb der Katzengruppe zeigen klinisch keine Relevanz. Unter stationären Bedingungen ergab sich auch kein Nachteil hinsichtlich der Gliedmaßen- oder Blasenfunktion. Einschränkend bleiben die erhöhte Lernkurve sowie der Geräteaufwand bei der Anwendung der sonographisch kontrollierten Nervenblockade. Vorteile könnte der ultrasonographisch assistierte Nervenblock bei hypotensiven sowie hypovolämischen Patienten bieten.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang