• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Bedürfnisse nach Information und Unterstützung bei Krebspatienten: ein Kohortenvergleich von Langzeitüberlebenden fünf und zehn Jahre nach einer Krebsdiagnose
  • Beteiligte: Lehmann-Laue, Antje; Ernst, Jochen; Mehnert, Anja; Taubenheim, Sabine; Lordick, Florian; Götze, Heide
  • Erschienen: Georg Thieme Verlag KG, 2020
  • Erschienen in: PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1055/a-0959-5834
  • ISSN: 1439-1058; 0937-2032
  • Schlagwörter: Psychiatry and Mental health ; Applied Psychology ; Clinical Psychology
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:title>Zusammenfassung</jats:title><jats:p> Hintergrund Die Berücksichtigung ihrer Informations- und Unterstützungsbedürfnisse kann langzeitüberlebenden Krebspatienten helfen, Langzeit- und/oder Spätfolgen ihrer Erkrankung zu bewältigen. Die Studie untersucht, wie langzeitüberlebende Krebspatienten die im Krankheitsverlauf erhaltenen Informationen bewerten und welche Unterstützungsbedürfnisse sie angeben.</jats:p><jats:p> Methode Die Daten wurden in einer querschnittlich angelegten krebsregisterbasierten Kohortenstudie an 1002 Patienten erhoben (Teilnehmerquote 53%, 5 Jahre nach Diagnose n=660 (65,9%), 10 Jahre nach Diagnose n=342 (34,1%), Altersdurchschnitt 66,7 Jahre, männlich 52,9%, Prostatakrebs 25,5%). Als Befragungsinstrumente wurden der SCNS-SF34-G, der PHQ-9, GAD-7, das Distress-Thermometer (DT) sowie ein Fragebogen zur Erfassung von Komorbiditäten eingesetzt. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiv- und inferenzstatistischer Verfahren.</jats:p><jats:p> Ergebnisse Die Informationen zu Behandlungsentscheidungen wurden als am hilfreichsten, Informationen zur Suche nach Unterstützungsangeboten als am wenigsten hilfreich wahrgenommen. Jeder fünfte Patient (19,6%) äußerte den Wunsch nach weiteren Informationen. Die Mehrzahl der Patienten (81,3%) gab mindestens ein Unterstützungsbedürfnis an, im Mittel sind es 11 (SD=7,14) unerfüllte Unterstützungsbedürfnisse. Am häufigsten beziehen sich diese auf Ängste vor dem Wiederauftreten/Fortschreiten der Erkrankung, auf körperliche Probleme sowie auf den Wunsch nach einem festen Ansprechpartner für medizinische Fragen. Eine höhere körperliche Komorbidität und Distress geht mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für ein Unterstützungsbedürfnis einher (p&lt;0,001).</jats:p><jats:p> Schlussfolgerungen Es sind Versorgungs- und Nachsorgemodelle nötig, die mit einem multidisziplinären Ansatz medizinische Aspekte und psychosoziale Bedürfnisse berücksichtigen.</jats:p>