• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Klinische Behandlungspfade: Ein Weg zur Integration von standardisierter Behandlungsplanung und Patientenorientierung?
  • Beteiligte: Hellige, Barbara; Stemmer, Renate
  • Erschienen: Hogrefe Publishing Group, 2005
  • Erschienen in: Pflege
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1024/1012-5302.18.3.176
  • ISSN: 1012-5302; 1664-283X
  • Schlagwörter: General Nursing
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:p> Die Einführung der Vergütung von Krankenhausleistungen nach diagnosebezogenen Fallgruppen (DRGs) erfordert eine Optimierung der Prozessabläufe und des Ressourceneinsatzes sowie eine Erhöhung der Kostentransparenz bei gleichzeitiger Sicherung der Qualität der Leistungserbringung. Um diese Zielsetzungen zu erreichen, werden Klinische Behandlungspfade eingesetzt. Deren grundsätzliche Systematik wurde im industriellen Kontext in den 1950er Jahren entwickelt. Dieser Ursprung schlägt sich in der Grundannahme der Pfade nieder, Prozesse verliefen weitgehend linear und seien detailliert planbar. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass über diesen Weg nicht nur situative Bedingungen und individuelle Besonderheiten unbeachtet bleiben, deren Beachtung von Relevanz sowohl für die Versorgungsqualität als auch die Kostenkalkulation ist, sondern auch der Ausgangspunkt für pflegerisches Handeln, die kommunikative Verständigung, übersprungen wird. Es kommt zu einem Aufeinandertreffen von zweckrationaler Zielsetzung und dem Bedarf nach kommunikativer Verständigung. Es besteht die Gefahr, dass die funktional-technischen Vorgaben den Kontakt zwischen Pflegenden und zu Pflegenden dominieren, die zu Pflegenden nur marginal an ihrem Behandlungsprozess beteiligt werden und den Pflegenden nun ungenutzte Unterstützungskompetenzen verloren gehen. Trotz dieser Einwände wird der Einsatz von Klinischen Pfaden grundsätzlich als sinnvoll erachtet. Sie müssen allerdings eine Situationselastizität gewährleisten. Diese kann durch die Integration von Assessmentinstrumenten, eine Orientierung der Handlungsschritte am Ergebnis des Assessments sowie eine stärkere Outcomeorientierung erreicht werden. Die Kunst professionellen Pflegehandelns besteht dann darin, das Besondere des Falles auf der Folie des Behandlungspfades zu konkretisieren. </jats:p>