• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Zur Bedeutung auditiver Wahrnehmungsstörungen für kinder- und jugendpsychiatrische Störungsbilder
  • Beteiligte: von Suchodoletz, Waldemar
  • Erschienen: Hogrefe Publishing Group, 2009
  • Erschienen in: Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: 10.1024/1422-4917.37.3.163
  • ISSN: 1422-4917; 1664-2880
  • Schlagwörter: Psychiatry and Mental health ; Clinical Psychology ; General Medicine ; Pediatrics, Perinatology and Child Health
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: <jats:p> Die Auffassungen zur klinischen Relevanz auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) sind kontrovers. In der vorliegenden Arbeit werden unterschiedliche Konzepte zur AVWS erläutert und ein Überblick über empirische Studien zum Zusammenhang zwischen kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbildern und Defiziten in der auditiven Wahrnehmung gegeben. Die Übersicht zeigt, dass in vielen Studien bei Kindern mit Sprachentwicklungs-, Lese-Rechtschreib- oder Aufmerksamkeitsstörungen in auditiven Tests etwas schlechtere Ergebnisse als bei unauffällig entwickelten Kindern beobachtet wurden. Allerdings konnten bislang kaum Korrelationen zwischen der Schwere der klinischen Symptomatik und auditiven Fähigkeiten nachgewiesen werden. Kausale Beziehungen zwischen auditiven Defiziten und Lern- bzw. Verhaltensstörungen sind eher unwahrscheinlich. Hinsichtlich des Vorgehens in der Diagnostik wird aus der Übersicht deutlich, dass die verfügbaren Untersuchungsverfahren wenig verlässlich sind, es keine Einigkeit über die diagnostischen Kriterien gibt und somit die Diagnose AVWS als wenig valide einzustufen ist. Ein Training auditiver Fähigkeiten zur Behandlung einer AVWS bewirkt nach bisherigen Erfahrungen lediglich eine Verbesserung der unmittelbar trainierten auditiven Funktionen (z. B. Tondifferenzierungsfähigkeit). Eine Besserung der klinisch bedeutsamen Symptomatik, z. B. der Sprachstörung, ist durch eine solche Therapie nicht zu erreichen. Insgesamt wird die Relevanz auditiver Wahrnehmungsstörungen für die Kinder- und Jugendpsychiatrie als eher gering eingestuft. </jats:p>