Description:
Allgemein verständliche, strukturgeschichtliche Darstellung. Rezension: Unter den Herrschern des Mittelalters gehört Karl IV. (1316-1378, deutscher König seit 1346 sowie Kaiser des Heiligen Römischen Reiches seit 1355), ein Luxemburger auf dem böhmischen Thron (seit 1347), zu den einflussreichen, prägenden und stabilisierenden, weil pragmatisch auf seine Hausmacht bauenden Gestalten. Ihm verdankt Prag seine Burg ("Karlstein"), seine Neustadt und 1348 seine Universität im Geiste der Universität Paris. Die deutschen Länder verdanken ihm die erste schriftliche Reichsverfassung ("Goldene Bulle", 1356). - Jüngere Monografien sind rar, vgl. F. Seibt: "Karl IV." (zuletzt 2000) oder H. Stoob: "Kaiser Karl IV. und seine Zeit", 1990). Das Buch von Pierre Monnet, Professor in Paris und Frankfurt am Main, ist daher hochwillkommen, eine allgemein verständliche Darstellung mit übernationaler Perspektive. Es atmet den strukturgeschichtlichen Geist der französischen Schule der Annales um Marc Bloch (vgl. 1995); im 1. Teil biografisch, in den folgenden die Strukturen der Herrschergewalt des Spätmittelalters darstellend. 52 Seiten Anmerkungen, Literaturverzeichnis, Personen- und Ortsregister. (2-3)