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Thielemann (Jahrgang 1959) war einst Deutschlands jüngster GMD und hat seither eine steile Karriere als Dirigent hingelegt, die u.a. von dem Mythos befördert wurde, er sei einer der letzten Maestri und Orchesterbezwinger alten Stils. Wer eine Autobiografie erwartet liegt falsch - Thielemann hat mit seiner Koautorin Christine Lemke-Matwey, einer Publizistin und Musikwissenschaftlerin, in zahlreichen Gesprächssitzungen seine Sicht des wagnerschen Bühnenwerkes herausgearbeitet, das ihn seit frühester Jugend musikalisch und intellektuell geprägt hat. Sein eigener Lebensabriss (Teil I) bleibt daher recht kursorisch, durchaus gewinnbringend schenken die Autoren in Teil II der Geschichte und Aufführungspraxis wagnerscher Werke breite Aufmerksamkeit und öffnen dem Leser dabei den Blick in die Werkstatt des Komponisten. Im 3. Teil werden die Opern Wagners (Handlung, Besetzung, kurze Beschreibung der Musik) abgehandelt, der Sinn erschliesst sich hier dem Leser eher weniger, denn diese Informationen sind in jedem gängigen Opernführer nachzulesen. Aufgrund der Prominenz des Autors breite Empfehlung
