Beschreibung:
Die Vorstellung von der Beseeltheit der Pflanzen findet sich in den Entwürfen abendländischer Denker und Forscher von der Antike bis zur Gegenwart. Menschen und Tieren wurde zwar stets ein höherstufiges Leben zugesprochen als den Pflanzen. Die Pflanze galt aber seit Aristoteles als Prototyp für das Verständnis des Lebens schlechthin. Im Zuge der Neuzeit gewann eine mechanistische Sichtweise der Natur die Oberhand. Viele faszinierende Überlegungen zum Seelen- und Empfindungsleben wie auch zur Subjektivität der Pflanzen sind dabei in Vergessenheit geraten. Zum ersten Mal wird von Hans Werner Ingensiep der Versuch unternommen, die Geschichte der Idee einer Pflanzenseele fachübergreifend und umfassend darzustellen - in der Naturphilosophie, Anthropologie und Ethik, in der Biologie, Theologie und Parapsychologie. Der Autor spannt so einen weiten Bogen, über Aristoteles, Thomas von Aquin, Leibnitz, Linne, Fechner und Darwin bis hin zur modernen Bioethik Peter Singers.
Haben Pflanzen eine Seele? Diese Frage wird auch durch dieses wichtige Buch nicht endgültig beantwortet. Aber die Argumente, die im Laufe der 2500-jährigen Geschichte abendländischen Denkens für und wider die Pflanzenseele vorgebracht wurden, werden in ihren philosophischen und wissenschaftlichen Kontexten vorgestellt und diskutiert. Der Autor, Biologe und Professor an der GHS Essen für Philosophie und Wissenschaftsgeschichte, stellt die Geschichte der Idee einer Pflanzenseele umfassend und fächerübergreifend dar. So fließen Ideen und Thesen der Naturphilosophie, Anthropologie, Biologie, Ethik, Theologie, Parapsychologie bis hin zur modernen Bioethik mit ein. Ein wissenschaftlich genaues Buch, das in Bibliotheken mit studentischer Nutzerschaft der entsprechenden Wissenschaftsgebiete am Platze ist. (3) (Hans-Ulrich Struck)