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Medientyp:
E-Book;
Hochschulschrift
Titel:
Emotionen in der postkolonialen Erinnerungspolitik
:
Deutschland und Frankreich seit den 1990er Jahren
Enthält:
Einleitung : verstrickte Emotionen? : Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheiten in Deutschland und Frankreich
Transnationale Erinnerungspolitiken in postkolonialen Zeiten : Forschungsstand und Begriffsklärungen
Erinnerungspolitiken provinzialisieren? : Postkolonialismus als Intervention in die Erinnerungsforschung
Emotionale Diskurse und Ordnungen als Strukturmodell in der Betrachtung postkolonialer Erinnerungspolitiken
Verstrickte Geschichten, verstricktes Erinnern : historischer Überblick und die beginnende Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheiten in Deutschland und Frankreich
Erinnerungspolitiken verstricken : der transnationale Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich
Zwischen Anerkennung und Verkennung : die Aufarbeitung kolonialer Vergangenheiten als moralisches Kollektivideal?
"We're equal to the Jews who were destroyed! Compensate us too!" – Postkoloniale Reparationsklagen und die 'emotionale Einzigartigkeit' des Holocaust-Gedenkens
Die vergessenen Schädel? : die Repatriierungen menschlicher Gebeine aus kolonialen Kontexten zwischen affektiver Er- und Entinnerung der kolonialanthropologischen 'Rasseforschung'
Eine Transnationalisierung emotionaler Diskurse? : die Auseinandersetzung mit Restitutionen von kolonialem Sammlungsgut
Der Kolonialismus als Verbrechen gegen die Menschlichkeit? : über die (Un-)Möglichkeit politischer Entschuldigungen
Hochschulschrift:
Dissertation, Universität Giessen, 2023
Anmerkungen:
Literaturverzeichnis: Seite 463-507, Sach- und Personenregister: Seite 509-512
Beschreibung:
Die vorliegende Monografie untersucht die diskursive Herstellung von Emotionen im Kontext postkolonialer Erinnerungspolitiken in Deutschland und Frankreich. Beide Länder sehen sich seit den 1990er Jahren mit wachsenden Forderungen konfrontiert, ihre kolonialen Vergangenheiten anzuerkennen und begangene Verbrechen wiedergutzumachen. Ausgehend von der Annahme, dass emotionale Zuschreibungen die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart legitimieren bzw. delegitimieren, fragt die Autorin danach, welche Emotionen in den medialen sowie politischen Auseinandersetzungen mit dem Algerienkrieg in Frankreich und dem Völkermord an den OvaHerero und Nama in Deutschland produziert werden. Die transnationale Vergleichsperspektive deutscher und französischer postkolonialer Erinnerungspolitiken zeigt die emotionalen 'Verstrickungen' zwischen beiden Ländern auf und betrachtet das nationalstaatliche Erinnerungshandeln zugleich vor dem Hintergrund globaler Erinnerungstendenzen. Die Arbeit weist somit über die analysierten Fallstudien hinaus, indem die Dominanz vermeintlich 'rationaler'Wissensproduktion in westlichen Gesellschaften infrage gestellt und ein Beitrag zu einer Provinzialisierung postkolonialer Erinnerungspolitiken geleistet wird.
Emotions such as guilt, shame, and remorse are often invoked to justify coming to terms with historical crimes. Taking the Algerian War in France and the genocide of the OvaHerero and Nama in Germany as examples, this book analyzes how emotions are discursively produced in postcolonial memory politics and how these enable or prevent a recognition of the "suffering of the Other".