• Medientyp: Buch
  • Titel: Thomas Mann und der Faschismus : Wahrnehmung - Erkenntnisinteresse - Widerstand
  • Enthält: Der Künstler und die PolitikLeidvolle Erfahrungen : erste Reaktionen"Selbstverrat des Geistes" : Ideologie des "Lebens"Umgang mit dem MythosGewalt oder der Wille zur Macht"Bruder Hitler"Der Pakt mit dem BösenRegressive Revolte"Durchbruch" und Katastrophe im Spiegel der KunstDie SchuldfrageFormierung des Widerstandes : der andere DurchbruchWege aus dem FaschismusFazitLiteraturverzeichnisRegister der erwähnten Werke Thomas MannsNamenregister.
  • Beteiligte: Pikulik, Lothar [VerfasserIn]; Mann, Thomas [Sonstige Person, Familie und Körperschaft]
  • Erschienen: Hildesheim; Zürich [u.a.]: Olms, 2013
  • Erschienen in: Germanistische Texte und Studien ; 90
  • Umfang: 208 S.; 210 mm x 148 mm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3487148595; 9783487148595
  • RVK-Notation: GM 4782 : Darstellungen zu einzelnen Werken und Themen
  • Schlagwörter: Mann, Thomas > Nationalsozialismus > Kritik
    Mann, Thomas > Faschismus
  • Entstehung:
  • Anmerkungen: Literaturverz. S. [193] - 199
  • Beschreibung: Thomas Manns Auseinandersetzung mit dem Faschismus im Allgemeinen und dem Nationalsozialismus im Besonderen beruht sowohl auf zeitgeschichtlicher Erfahrung wie auf psychologisch durchschauender Erkenntnis und führt bei ihm zu entschiedenem Widerstand. Er nimmt frühzeitig wahr, wie die Barbarei der neuen, aber regressiven Bewegung deutsche Kultur und Gesittung verhunzt, erkennt aber andererseits, dass das Unheil in der dezidiert unpolitischen Mentalität und Geistesgeschichte der Deutschen wurzelt. Sich selber zu seinem Deutschtum bekennend, empfindet er sich freilich mitverantwortlich für die nationale Katastrophe. Sein Widerstand erwächst mithin ebenso aus gewissenhafter Selbstprüfung wie aus Abscheu und Hass. Gegen die Identifizierung des Nationalsozialismus mit Deutschland sträubt er sich zunächst, ohne doch zuletzt die Unterscheidung zwischen beiden Seiten aufrechterhalten zu können. Gegenstand seiner Kritik sind besonders die vielen deutschen Intellektuellen, die der faschistischen Ideologie verfielen und denen er „Selbstverrat des Geistes“ zugunsten eines als rauschhaft verstandenen Lebens vorwirft. Die Gründe hierfür fand er allerdings auch in sich selbst. „Wie Thomas Mann in seiner Rede „Deutschland und die Deutschen“ (1945), konzentriert Pikulik sich auf die „deutsche Innerlichkeit“ und „deutsche Romantik“. Der Faschismus als Rausch, als Droge, hätte vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn Thomas Mann spricht in seiner Rede auch vom Dämonischen, vom „Skurril-Spukhaften“, vom Sankt Veitstanz; Motive, die in dem Roman „Doktor Faustus“ (1947) wiederkehren. Undeutlich bleibt, was Pikulik unter Manns „Hamlet-Natur“ versteht: Ist es sein Zögern Anfang der dreißiger Jahre, sich offen gegen den Nationalsozialismus auszusprechen? Ist es sein Zaudern, die peinliche Frage zu beantworten, was vom „Faschismus“ in ihm selbst vorhanden war? Dass Pikulik Nietzsche als „präfaschistisch“ bezeichnet, hätte eine bessere Argumentation verdient. Auch, weil Thomas Mann in „Deutschland und die Deutschen“ von Nietzsches Psychologie und Begrifflichkeit ausgeht, wenn er sich in die deutsche Seelenlage vertieft. Trotz dieser kleinen Einwände ist Pikulik eine lesenswerte und gut fundierte Studie zu Mann und dem Faschismus geglückt. Eine Studie, die auch den Blick schärft für das, was Thomas Mann in sich selber fand: die Neigung zu einer protestantischen Innerlichkeit, die sich als unpolitisch versteht und in der Musik ihre Erfüllung findet; ein Individualismus, der sich gegen die Ideale der Französischen Revolution richtet“ (literaturkritik.de)
  • Weitere Bestandsnachweise
    0 : Germanistische Texte und Studien

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