• Medientyp: Buch
  • Titel: Zwischenspiel : Roman
  • Beteiligte: Maron, Monika [VerfasserIn]
  • Erschienen: Frankfurt am Main: Fischer, 2013
  • Umfang: 190 S.; 21 cm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783100488213; 3100488210
  • RVK-Notation: GN 7778 : Primärliteratur
  • Schlagwörter: Frau > Mittleres Lebensalter > Schwiegermutter > Freundin > Tod > Erinnerung
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Obwohl sich Ruth hier eigentlich auskennt, ist sie am Tag von Olgas Beerdigung so aufgewühlt, dass sie den Weg zum Grab nicht findet. In einem unbekannten Park setzt sie sich auf eine Bank und lässt die Gedanken schweifen - zu Olga und anderen Toten und zu Weichenstellungen in den frühen Jahren der DDR. (Beate Frauenschuh)

    Nachdem sie mit "Endmoränen" (BA 12/02) und "Ach Glück" (BA 10/07) die Befindlichkeiten des Älterwerdens ausgelotet hat, kehrt Monika Maron mit "Zwei Brüder" (BA 11/10) und dem neuen Roman "Zwischenspiel" zu ihren Kernthemen zurück. Die Ich-Erzählerin Ruth befindet sich auf dem Weg zur Beerdigung ihrer Ex-Schwiegermutter Olga. Im Wagen ereilen sie Sehstörungen, sie verfährt sich und landet in einem weitläufigen Park, dankbar dafür, dass sie dem Vater ihrer Tochter Fanny nicht begegnen muss, der ihre Familie im Stasi-Auftrag bespitzelte. Ein Hund läuft ihr zu, ein Traumspiel beginnt. Der Totentanz wird angeführt von Olga und Bruno, dem verstorbenen Freund ihres treulosen Hendrik. Auf der Wiese zanken Erich und Margot und lehnen die Verantwortung für die Geschichte ab. Mit ihren Gespenstern dekliniert Ruth sowohl die private als auch die politische Historie durch und resümiert mit Ibsen "Es ist schade um die Menschen". Als der Spuk endet, ist die Trauerfeier vorüber und Tochter Fanny ist sauer. Keine neuen Inhalte, aber in seiner Leichtigkeit für Neuleser und alte Fans der Autorin geeignet

    Monika Marons mit großer Klugheit und viel Witz erzählter Roman kreist um existentielle Fragen. Als Ruth am Tag von Olgas Begräbnis erwacht, verschwimmen die Buchstaben vor ihren Augen, und eine Wolke zieht rückwärts. Etwas an ihrer Wahrnehmung hat sich verändert. Ruth verfährt sich auf dem Weg zum Friedhof und gelangt in einen Park, in dem ihr Tote und Lebende erscheinen – ein Selbstgespräch in Szenen und Bildern, in dem Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen. Mit großer Leichtigkeit fragt dieser so tiefgründige wie humorvolle und phantastische Roman nach den Konsequenzen von Entscheidungen. Gibt es ein Leben ohne Schuld? Wäre ein anderer Weg möglich gewesen?

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