• Medientyp: Buch
  • Titel: Tabu : Roman
  • Beteiligte: Schirach, Ferdinand von [VerfasserIn]
  • Erschienen: München; Zürich: Piper, 2013
  • Umfang: 253 S.; 210 mm x 128 mm
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 3492055699; 9783492055697
  • RVK-Notation: GN 9999 : Sonstige
  • Schlagwörter: German fiction 21st century
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Sebastian von Eschburg verliert als Kind durch den Selbstmord seines Vaters den Halt. Er versucht sich durch die Kunst zu retten. Er zeigt mit seinen Fotografien und Videoinstallationen, dass Wirklichkeit und Wahrheit verschiedene Dinge sind. Es geht um Schönheit, Sex und die Einsamkeit des Menschen. Als Eschburg vorgeworfen wird, eine junge Frau getötet zu haben, übernimmt Konrad Biegler die Verteidigung. Der alte Anwalt versucht dem Künstler zu helfen - und damit sich selbst. Schirach schreibt über ein aktuelles gesellschaftliches Thema, das den Leser zwingt, grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. „Ferdinand von Schirachs neuer Kriminalroman spielt artig mit der Angstlust des Lesers. Spannung kommt dabei nicht auf... Wenn man die beiden ersten Bücher (Verbrechen von 2009 und Schuld von 2010) noch einmal liest, dann erkennt man Schirachs Methode. Seine Erzählungen gleichen Bildern, die in aller Kürze und Präzision betextet werden. Wir haben Momentaufnahmen vor uns, oftmals wahrhaft fürchterliche, die schonungslos das Wesentliche eines Falles bloßlegen. Schirach kennt sich aus, und die Faszination, die seine Studien erzeugen, resultiert aus ihrer Wirklichkeitsnähe. Der Leser hat das Gefühl: So war es. Hier wären Abschweifungen fehl am Platz, hier ist Schirach professionell. Zuweilen hat man ihm Kälte vorgeworfen. Er ist nicht kalt, sondern konzentriert, und aus der Lakonie, für die man ihn gelobt hat, spricht die Tugend des Juristen, das für die Beweisführung Unerhebliche strikt zu vermeiden. Das alles taugt für Fallstudien, nicht für einen großen literarischen Text. Der Roman lebt vom Reichtum der Bilder und Assoziationen. Damit kann Schirach nicht dienen, und Tabu ist ja nicht einmal spannend, sondern bloß verwirrend. Woher rührt der Erfolg seiner Bücher? Er hat wohl mit dem Tatort-Syndrom zu tun. Millionen in diesem Land lieben es, sich das Abstoßende und Grauenhafte, das mitten unter uns wohnt, regelmäßig zu Gemüte zu führen. Handelt es sich um Angstlust? Um die Genugtuung darüber, dass die Untat nur in den Serien passiert, im eigenen Haus jedoch (hoffentlich) nicht? Findet man Trost im zuverlässigen Wirken von Polizei und Staatsanwaltschaft? Wer weiß. So viel steht fest: Der Spaß am fiktiven Verbrechen kann nur dort gedeihen, wo das wirkliche nicht die Regel ist. Insofern muss man uns glücklich nennen“ (ZEIT)

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  • Fällig am: 24.05.2024
  • Status: Ausgeliehen, Vormerken möglich