• Medientyp: E-Artikel
  • Titel: Der Sinn der Gewalt: Der Ataman Volynec und der Dauerpogrom von Gajsin im Russischen Bürgerkrieg (1919)
  • Beteiligte: Schnell, Felix [VerfasserIn]
  • Erschienen: 2008
  • Sprache: Deutsch
  • DOI: https://doi.org/10.14765/zzf.dok-1880
  • Identifikator:
  • Schlagwörter: Militär ; Gewalt ; Bürgerkrieg ; Antisemitismus ; Russland
  • Entstehung:
  • Anmerkungen:
  • Beschreibung: Am Beispiel des Russischen Bürgerkriegs untersucht der Aufsatz kollektive Gewalthandlungen in staatsfernen Räumen. Gewalt war dort nicht nur Mittel zum Zweck, sondern auch sinnstiftendes Medium. Die Aufzeichnungen des ehemaligen zarischen Offiziers Govoruchin bieten ungewöhnlich detaillierte Einblicke in die Geschehnisse in der ukrainischen Kleinstadt Gajsin. Bei mehreren Pogromwellen des Jahres 1919 ermordete die Truppe des Atamanen (Warlords) Volynec fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Ortes. Antisemitismus war dafür nur ein Faktor neben anderen - die neuartige Pogromgewalt hatte vor allem Sinn und Bedeutung für die Kämpfergemeinschaft selbst, die eine Kultur der Gewalt ausbildete. Gewalthandlungen können als Kommunikationsformen verstanden werden, die Gemeinschaft, Autorität und Identität konstituieren. In der historischen Situation des Russischen Bürgerkriegs reproduzierte sich die Gewalt selbst und tendierte zur Entgrenzung. Der 25-jährige Volynec verdankte seine Führungsrolle einem gewissen Organisationsgeschick, vor allem aber einer schrankenlosen Gewaltbereitschaft.
  • Zugangsstatus: Freier Zugang