Beschreibung:
Der folgende Beitrag geht davon aus, dass Positionierungsprozesse immer kontextbezogen und relational in komplexen Deutungsräumen und Kommunikationspraxen erfolgen. Dabei werden Bezüge zum Perspektivenwechsel, zur Bedeutung von Haltungen und Dispositiven, zur Selbstreflexion und zum Wahrheitsbewusstsein hergestellt. Aspekte der Deutungsmachtanalyse werden als hermeneutische Elemente einer reflektierten Positionalität vorgestellt. Die Wahrnehmung von akteursbezogener und modaler Macht der Deutungen trägt zur Erhellung der Strategien bei, die im Deutungsgeschehen Aufmerksamkeitslenkung und die Steuerung von Positionierungsprozessen beeinflussen können. Am Beispiel der Corona-Krise werden dann konkrete Fragen einer deutungsmachtsensiblen Begleitung von Positionierungsprozessen vorgeführt.
The following article assumes that positioning processes always take place contextually and relationally in complex interpretive spaces and communication practices. In this context, references are made to the change of perspective, to the significance of attitudes and dispositives, to self-reflection and to truth consciousness. Aspects of interpretive power analysis are presented as hermeneutic elements of a reflected positionality. The perception of actor-related and modal power of interpretations contributes to the elucidation of the strategies that can influence the steering of attention and the control of positioning processes in the interpretive process. The example of the Corona crisis is then used to demonstrate concrete questions of an interpretive power-sensitive accompaniment of positioning processes.